Berlins neue Mitte
Eine experimentelle Bebauungsstrategie für das Marx-Engels-Forum
Anerkennungspreis beim Schinkelwettbewerb 2010
Das Konzept "Diele"
Projektidee
Ausgehend von der Frage der heutigen Bedeutung und Identität des Wettbewerbsgebietes wird das Marx- Engels-Forum als „Diele”, in Ergänzung zum Pariser Platz als „gute Stube” und dem Gendarmenmarkt als „Salon” der Stadt, interpretiert. Eine Diele als Visitenkarte, als Verteiler und Antichambre der umliegenden, als „Zimmer” bezeichneten Quartiere. Die städtebauliche Struktur benutzt die historischen Parzellengrenzen als Folie, auf deren Grundlage sich ein neuer Stadtraum entwickeln soll, von der Bebauung ausgesparte ehemalige Blöcke bilden neue Öffentliche Räume, die auf das veränderte städtebauliche Umfeld reagieren. Aus dieser Raumtypologie ergibt sich eine Überlagerung vom Reminiszenzen an historischen Strukturen mit neuen Besetzungen, urbaner Dichte und angenehmer Weite - eine überraschende Mischung aus Artifizialität und Selbstverständlichkeit. Damit bewegt sich der Entwurf zwischen Rekonstruktion und neuer Definition, indem sie zwar historische Situation aufgreift und als Muster der Neuplanung unterlegt, diese jedoch umcodiert und mit einem aktuellen städtebaulichen Ansatz kombiniert, der ein flexibles Regelwerk anstelle eines festgelegten Masterplans vorschlägt.
Ein gezielt gesetztes Regelwerk organisiert nicht nur Freiräume und Bebauungsflächen mit Freigabe- und Pachtbedingungen, sondern auch Nutzung, Verclusterung von Baukörpern, Wege, Mindestabstände, Höhen, die Anzahl der Baukörper und Formen der einzelnen Gebäude auf den Parzellen.
Lageplan