Klong Toey Community Lantern
Ein partizipativer Workshop mit den Anwohnern des Slums Klong Toey
Bangkok, Thailand
UdK Berlin, TYIN tegnestue, Thammasta University Bangkok, lokale Bevölkerung
Situation
Klong Toey ist die größte und älteste informelle Siedlung in Bangkok. Über 140.000 Bewohner leben hier in meist baufälligen Hütten. In dem Gebiet mangelt es an öffentlichen Einrichtungen, Krankenhäusern, erschwingliche Ausbildung, Sanitäreinrichtungen und Elektrizität. Das soziale Klima wird durch Drogenabhängigkeit, hohe Arbeitslosigkeit, Gewalt und Kriminalität stark beeinflusst.
PROJEKTIDEE
Unser Team bestand aus den Architekten TYIN tegnestue, Kasama Yamtree, 20 Studenten der Thammasat Universität aus Bangkok und 20 Studenten der Universität der Künste aus Berlin und weiteren Helfern aus aller Welt. Unsere Aufgabe war es innerhalb von einem Monat einen kleinen Fussballplatz umzugestalten. Hierbei war es wichtig, nicht nur die Funktion als Fußballfeld und öffentlicher Spielplatz zu erhalten sondern auch ein Werkzeug zu entwickeln, an Hand dessen einige sozialen Probleme im Umfeld bewältigt werden können.
Dank einer einjährigen Vorbereitungszeit von Kasama Yamtree, die den Kontakt vor Ort herstellte und mit ihren Studenten Analysen anfertigte und Workshops mit den Anwohnern veranstaltete, konnte das Team den Entwurf in nur 3 Wochen planen und bauen. Auf teure, komplizierte Technik oder Bauweisen soll bewusst verzichtet werden. Die einfache Hauptstatik der „Tribüne“ und das immer wiederkehrende System des Gebäudes ermöglicht den Anwohnern Änderungen vorzunehmen, ohne die allgemeine Statik des Entwurfes oder die Nutzbarkeit des Platzes einzuschränken oder zu gefährden. Auch wurden die Anwohner bewusst durch Interviews, Workshops, öffentlichen Veranstaltungen und Möglichkeit der Teilnahme am Bau mit einbezogen, um eine langanhaltende Identifizierung mit dem Objekt zu bewerkstelligen.
Umsetzung und Entwurf
Der Entwurf ist eine Kombination aus vielen grundlegenden Ideen und Konzepten und enthält viele Elemente, die sonst in dieser Gegend fehlen, wie zum Beispiel Basketballkörbe, eine Bühne für Aufführungen oder öffentlichen Veranstaltungen, Kletterwände und Sitzgelegenheiten, und vor allem aber auch Beleuchtung in der Dunkelheit, beidseitig zum Weg und zum Fußballplatz.
Da der Fußballplatz sehr klein war, war es wichtig die Größe des Platzes zu erhalten. Das Resultat ist ein 12 m x 1,2 m langer und 5 m hoher Entwurf. Auf Grund von Untergrundbedingungen wurde eine Betonbasis gegossen, um das Gewicht der Struktur auszugleichen.
In einem Video ist der Bauprozess der Tribüne in einem Zeitraffer festgehalten.